Pressemitteilung vom 8. Juli 2003
Schwermetalle in Auenböden der Elbe
Die Auenböden der Elbe sind aufgrund der extremen Hochwasserereignisse im August 2002, ihres Belastungszustandes, der Diskussion um Maßnahmen des Hochwasserschutzes und den damit in Zusammenhang stehenden ökologischen Fragestellungen in den Blickpunkt öffentlichen Interesses gerückt.
Dass die Auenböden der Elbe teilweise stark erhöhte Arsen- und Schwermetallkonzentrationen aufweisen, ist nicht mit dem Augusthochwasser 2002 in Verbindung zu
bringen, sondern entspricht dem langjährigen geogenen und anthropogenen Eintrag. Eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen der vergangenen Jahre belegen
das. Unter anderem das vom BMBF geförderte und am UFZ koordinierte Projekt Übertragung und Weiterentwicklung eines robusten Indikationssystems für ökologische
Veränderungen in Auen" (1997-2001).
Die wissenschaftlichen Arbeiten ließen den Schluss zu, dass die Auen mit Schwermetallen punktuell belastet sind. (Es existieren zum Teil Schwermetall- und
Arsenkonzentrationen die oberhalb der Maßnahmewerte nach BundesBodenschutzVerordnung liegen.) Sowohl die Mobilisierung als auch der Transport dieser Schadstoffe
in die Nahrungskette können nicht ausgeschlossen werden. Welche Schwermetalle das sind und auf welchen Wegen das passiert - darüber bestehen erhebliche
Wissenslücken.
Diese Tatsache führte dazu, dass das sachsen-anhaltische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft seit 2001 ein wissenschaftliches Projekt des UFZ mit dem
Titel "Gefahrenabschätzung für Grundwasser und Nutzpflanzen bei erhöhten Gehalten an Cadmium, Zink, Kupfer, Chrom, Nickel, Blei, Quecksilber und Arsen in
Auenböden der Elbe" finanziert (Laufzeit bis September 2004).
Dieses Projekt hat das wissenschaftliche Ziel, Schwermetallgehalte über Bodentypen standortspezifisch und großmaßstäbig festzustellen. Es soll basierend auf
diesen Ergebnissen in absehbarer Zeit möglich sein, die tatsächlich belasteten Teilflächen mittels gezielt durchgeführten Bodenuntersuchungen zu lokalisieren.
Bislang gibt es nämlich lediglich erste Schätzungen, wonach etwa 140 Quadratkilometer möglicherweise mit Schwermetallen belastet sein könnten. Damit liefern
wir als Wissenschaftseinrichtung die Grundlage dafür, dass Ämter und Behörden standortspezifisch und angemessen reagieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen
können.